Workshop “Mühsal der Routine”

Die im Arrest befindlichen Jugendlichen weisen zumeist kein bzw. ein nur kurz anhaltendes Durchhaltevermögen auf. Routine und Kontinuität haben sie meist nicht kennen gelernt oder die Jugendlichen haben keine reellen Vorstellungen, was diese bedeuten.
In dem Workshop erfolgte die Generierung eines neuen Nistkästchens „Bauhaus-Nistkasten“. Es entstand in unserer Werkstatt eine Produktionsstrecke, auf welcher  die Nullserien produziert wurde. Der Workshop wurde mir Herrn G. Sauer und Frau M. Müller-Ortloff vorbereitet, geplant und am 12.07.2012 mit Jugendlichen aus der Jugendarrestanstalt durchführt.
Die Produktion wurde in Arbeitsschritte aufgesplittet und mit der Ausführung entstand eine Arbeitsroutine, die so sichtbar und verdeutlicht wurde. Bei der Arbeit entdeckten die Jugendlichen, dass eine Routine, egal wo, nicht immer nur eine „Mühsal“ ist, denn sie kann ebenso positive Seiten besitzen, hier, dass sie produktiv, effizient und auch einmal entspannend sein kann. Die Jugendlichen sind nicht immer in der Lage, die Routine „durchzuhalten“, sie kann aber helfen, grö?ere Aufgaben Schritt für Schritt zu bewältigen bzw. zu bearbeiten. Anhand der hier aufgetretenen Arbeitsroutine und dem am Ende geschaffenen Produkt wurde dies demonstriert. Am Tagesende fassten die Jugendlichen ihren Eindruck und ihr Empfinden zusammen. Sie dachten anfangs, dass die Arbeit, wie beispielsweise das schmirgeln der Einzelteile sehr monoton und langweilig sein wird und sie erwarteten nicht, das sie auf die von ihnen geschaffenen Dinge stolz sein werden. Sie beschlossen für ihr weiteres Leben zu versuchen, Routine im Leben nicht von vorn herein abzulehnen und erst einmal versuchen wollen diese anzugehen.

(Presse)