Leitbild

Die straffällig gewordenen Jugendlichen stammen zumeist aus gewaltbereiten Elternhäusern und einem bildungsarmen Milieu. Sie wurden in jungen Jahren zumeist sich selbst überlassen, folglich greifen sie häufig zu Drogen und Alkohol, um ihre Lebenslage seelisch zu bewältigen. Die jungen Menschen stecken in einer sich abwärts drehenden Spirale fest. Schul- und Berufsausbildungen werden häufig nicht zu Ende geführt oder sie werden erst gar nicht begonnen. Die Jugendlichen fühlen sich gesellschaftlich ausgegrenzt und finden die benötigte Anerkennung zwangsläufig in Gruppen, welche ähnliche Lebensgeschichten und Abhängigkeiten besitzen bzw. aufweisen. Werden diesen Jugendlichen keine Alternativen oder Möglichkeiten und Hilfe zur Orientierung geboten, so geraten sie noch tiefer in die Spirale aus Herkunft, enttäuschenden und verletzenden Bindungserfahrungen, Gewalt, Drogen, Alkohol, Bildungsarmut, Arbeitslosigkeit und sind dieser hilflos ausgesetzt. Die jungen Menschen sind folglich meist Millieugeschädigt und in ihrem Sozialverhalten stark gestört.

Bislang sind Reintegrationsmaßnahmen für diese Jugendlichen nur vereinzelt zu finden, hier setzt der Verein an. Die Boje e.V. bietet den Jugendlichen schon während der Arrestzeit, aber ebenso in der Nachbetreuung und Resozialisierung ein breites Hilfsangebot. Die Jugendlichen pflegen meist einen Lebensstil der nicht unbedingt von legaler Arbeit und einer Ausbildung bestimmt ist, somit besitzen sie auf diesem Gebiet keinerlei bzw. kaum Erfahrungswerte. Die Boje holt die jungen Menschen bei ihren Interessen ab und nutzt diese, um die Jugendlichen an ein geregeltes und legales Leben und Arbeiten heran zu führen. Dies erfolgt zumeist niederschwellig. Anhand des Einbezuges der Interessen von Jugendlichen wird diesen vor Augen geführt, dass eine legale Arbeit ebenso Freude oder Spaß machen kann. Das Nutzen der verschiedenen Interessen hat ebenso die Wirkung, dass die Aufmerksamkeit auf Arbeit und einem Arbeitsprozess gelenkt und überhaupt erst einmal das Interesse entstehen und verfolgt werden kann. Bei der praktischen Arbeit werden den Jugendlichen parallel breit gefächerte Kompetenzen und Dynamiken näher gebracht und ebenso geübt. Das selbst tätig werden der jungen Menschen wandelt ihre Wertvorstellungen positiv, so dass sie einen reelleren Bezug zu Werten erfahren und diese folglich mehr zu schätzen wissen.